Die geistlichen Montagabende werden in diesem Jahr wieder in den Kapellen des Pastoralverbunds stattfinden, durchgehendes Thema ist das neue Misereor-Hungertuch: Mensch, wo bist du? Sie finden wieder in den Kapellen des Pastoralverbundes jeweils um 19 Uhr statt und zwar am 11. März in Eckmannshausen, 18. März in Grissenbach, 25. März in Eschenbach, 1. April in Werthenbach und 8. April in Nenkersdorf

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Eine kurze Lesehilfe von Dr. Claudia Kolletzki, MISEREOR
Leuchtendes Blau, rissige Erde, rot umrandete Steine, ein leuchtend-goldener Ring, geheimnisvolle Schriftzeichen, Kreuze und eine rot-blau bekleidete Figur. Die Symbolsprache des Künstlers Uwe Appold fordert uns zu einer persönlichen Auseinandersetzung mit dem Bild auf: „Ich erwarte nicht, dass die Betrachtenden alles nachvollziehen, was ich hineingesteckt habe. Ich wünsche mir, dass die Menschen ihre eigenen Geschichten einbringen in das, was ich gemalt habe.“

 

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DIE ERDE
Die Erde stammt aus dem Garten Gethsemane in Jerusalem, dem Garten, in dem Jesus verhaftet worden ist. Erde trägt diese Vergangenheit in sich und lässt aber auch Neues wachsen. Diese Erde erinnert daran, dass unser Planet Heimat aller Geschöpfe ist und uns als Lebensraum anvertraut ist.
DIE STEINE
Die Steine waren in der Erde aus Jerusalem enthalten. 12 Steine als Zeichen für die 12 Apostel, die 12 Stämme Israels, die das Land bebauten und die 12 Monate wurden in das Bild hineingesetzt als „Stolpersteine“, an denen wir uns reiben und Entscheidungen reifen lassen können.



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DER RING
Der Ring als Symbol des Himmels und der Unendlichkeit enthält in sich Anfang und Ende. Er symbolisiert hier Gottes unbedingte Zusage seiner Liebe, die allen Menschen und in besonderer Weise den Ausgegrenzten gilt. Gold ist der wertvollste Grundstoff und drückt Gottes Herrlichkeit aus.
DAS HAUS
Unser „gemeinsames Haus“ im Zentrum ruht geborgen in der Liebe Gottes. Es ist unfertig als Zeichen dafür, dass wir alle daran bauen und Lösungen für die derzeitigen Krisen finden müssen. Das Haus ist aus Erde vom Garten Gethsemane geformt.

 

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DAS BLAU
Das tiefe und leuchtende Blau steht für das lebensnotwendige Wasser und den unendlichen Himmel. In der christlichen Symbolsprache ist es die Farbe des Glaubens, der Zuverlässigkeit und der Treue. Maria als Mittlerin und Himmelskönigin wird oft mit blauem Mantel dargestellt: Blau verbindet Erde und Himmel.
DAS ROT

Rot steht symbolisch für die Liebe und das Leiden. Gleichzeitig ist es die Farbe des Heiligen Geistes (Pfingsten).
DIE SCHRIFT
Ins Blau hat der Künstler geheimnisvolle Schriftzeichen gesetzt, die wir entschlüsseln können. Sie sind eingerahmt von einem roten Kreuz und den griechischen Anfangsbuchstaben für Jesus Christus: IX. Das Unendlichkeitszeichen ist zur 8 aufgestellt: Gott hat uns als aufrechte Menschen geschaffen, die Verantwortung übernehmen.

Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer von MISEREOR, schreibt zum Hungertuch:
Liebe Freundinnen und Freunde von MISEREOR,
alle zwei Jahre lässt MISEREOR ein neues Hungertuch für die Arbeit in Pastoral, Schule und Gruppen gestalten. Das neue Tuch mit dem Titel „Mensch, wo bist du?“ hat der Flensburger Künstler Uwe Appold entwickelt und realisiert.
Mit dieser Frage sucht Gott die ersten Menschen im Paradies. Sie haben sich nach dem Biss in die verbotene Frucht einfach weggeduckt und den Kontakt zu Gott abgebrochen. Uwe Appold hat die Frage mit der Gestaltung des Hunger­tuches auf seine Art gestellt und lädt uns ein, im Entdecken und Entschlüsseln unsere eigenen Antworten zu finden: Wo stehst du und positionierst Dich? Wofür stehst du auf ? Wer bist du? Wo zeigst du Gesicht und Zivilcourage? Die Frage trifft ins Zentrum des Hungertuches, in dem das noch immer unfertige „gemeinsame Haus“ (Laudato Si’) in der Mitte appelliert,  in Gesprächen und Dialogen Strategien für die Zukunft zu entwickeln, die es allen Menschen heute und morgen ermöglichen, gut zu leben. Es ist ein Haus der offenen Türen: Um den Armen zu be­gegnen, müssen wir die gewohnten Räume überschreiten, um dorthin zu gehen, wo alles in Bewegung ist.
Wir erleben gerade, dass Ausgrenzung und Diskriminierung erneut hoffähig werden. Es ist an der Zeit, die Welt und die Potentiale aller Menschen wieder zusammenzuführen und diejenigen, die am Rand stehen, mitten hinein zu holen oder die Ränder zur Mitte zu machen.
Wir sind sehr gespannt auf die gemeinsamen Gespräche mit Ihnen über das Hungertuch und wollen Mut machen: Beziehen Sie Position! Stehen Sie auf für eine gerechte und solidarische Welt!

 

 

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