"Immer wieder berühren mich junge Menschen, die plötzlich einen Zugang zur Beichte finden. Besonders in Taizé oder beim Weltjugendtag überraschen mich die Teilnehmer, die sich plötzlich auf die Beichte einlassen und merken, dass ihnen Gottes Zuspruch sehr gut tut. Ein Höhepunkt ist für mich immer der Freitag in Taizé: Dort wird ein Kreuz in die Mitte der Kirche geholt und tausende Jugendliche gehen nach und nach zum Kreuz, legen ihren Kopf auf das Kreuz und verehren es. Danach gehen viele Jugendliche zu uns Priester zu einem Gespräch, welches oft eine Beichte wird. In den zwei Malen, wo ich in Taizé war, habe ich nie vor 2 Uhr nachts an dem Freitag die Kirche verlassen können. Das ist eine sehr wohltuende Erfahrung für einen Priester, da es vor Ort tatsächlich weniger vorkommt, dass Menschen die Beichte in Anspruch nehmen."
(Vikar Steden)
Die Beichte ist für viele Menschen heute ein schwer zu verstehendes Sakrament. Sie kommt aus der Erfahrung jedes Menschen, dass er sowohl Gutes aber auch Schlechtes tut. Dies weiß auch die Kirche und hat damit eine sehr realistische Einschätzung des Menschen: Keiner ist perfekt. Sie glaubt, dass es gut tut über Fehler zu sprechen.
Für die Kirche ist die Beichte so eine Art „Dusche“. Wo das Wasser sonst äußerlich sauber macht, will die Beichte manchen Schmutz und Dreck, der sich innen auf Menschen gelegt hat, wegwaschen.
Dies geschieht durch das Gespräch mit einem Priester und die folgende sogenannte Absolution. Diese besondere Form der Zuwendung Gottes ist die Zusage, dass der Herr Sünde und Schuld von uns hinweg nehmen will. Hierfür ist allerdings eine ehrliche Reue von Nöten. Mit anderen Worten: Bereue ich meine Sünden nicht, oder versuche ich nicht wenigstens sie ehrlich zu bereuen, ist eine Absolution im Grunde nicht möglich.
Erfahrungen von Sünde und Schuld Eine zutiefst menschliche Erfahrung ist es, dass Menschen schuldig aneinander werden. Schnell ist mal ein falsches Wort gesagt oder manches wird missverstanden und artet in einem Konflikt aus. Kirche spricht hier von Schuld als etwas, was zwischen zwei Menschen steht. Zugleich glaubt die Kirche, dass wann immer Menschen aneinander schuldig werden, sie gegen die Ordnung Gottes verstoßen und sich somit zugleich auch von Gott entfernen. Jedes Verhalten, was Menschen von Gott wegführt, nennt die Kirche Sünde. Wenn zwei Menschen sich streiten, verstoßen sie gegen den Willen Gottes einander zu lieben und entfernen sich zugleich auch ein wenig von Gott. |
Beichte im Pastoralverbund Netpherland Es besteht bei uns regelmäßig Samstags in der Pfarrkirche in Netphen die Möglichkeit zur Beichte um 17.00 Uhr. Beichtpriester ist in der Regel derjenige, der auch die Vorabendmesse feiert. Dem Gottesdienstplan im Pfarrbrief können Sie den Zelebranten entnehmen. Bei Pastor Nowak besteht zudem auch die Möglichkeit in polnischer Sprache zu beichten. Zudem besteht immer die Möglichkeit sich auch direkt an einen unserer Priester zu wenden. |