Ostern ist die Geburtsstunde der Hoffnung! Denn alle menschliche Hoffnung endet und zerbricht letztlich am Tod. Wenn der Tod das Ende ist: wozu lohnt es sich dann, sich einzusetzen? Wenn der Tod das Ende ist, dann kommt alles nur darauf an, aus diesem begrenzten Leben für mich möglichst viel herauszuholen. In dem Augenblick aber, wo uns durch Ostern, durch die Auferstehung Jesu eine Hoffnung geschenkt ist, die über den Tod hinausreicht, ja die den Tod besiegt, ist plötzlich alles anders. Von diesem Augenblick an lohnt es sich, sich einzusetzen für eine bessere Welt.
Jetzt ist Leben mehr als nackter Kampf ums Überleben, bei dem sich am Ende die Starken gegen die Schwachen durchsetzen. Ostern stellt dieses Urprinzip auf den Kopf: Es ist der Sieg des vermeintlich Schwachen, der ohnmächtigen Liebe, die am Kreuz gestorben ist und die am Ende doch den Sieg davon trägt.
In dem Augenblick, wo ich die Hoffnung habe, dass diese Welt, dieses Leben nicht alles ist, kann ich aufhören, nur an mich und meinen Vorteil und mein Überleben zu denken; jetzt kann ich mich einsetzen für andere. Erst Ostern macht echte Menschlichkeit möglich.
Hier wird deutlich, was auf dem Spiel steht, wenn der Glaube an Ostern immer mehr zerbröselt und am Ende gar verloren ginge. Es steht nichts weniger als die Welt auf dem Spiel.
Das Heilige Grab in Jerusalem wird von einem Stahlgerüst zusammengehalten: in Wirklichkeit ist der Osterglaube das Stahlgerüst, das diese Welt zusammen hält. Wir, die Christen, unser lebendiger Glaube, unsere Hoffnung, die von Ostern her kommt, hält diese Welt zusammen. Deshalb müssen wir diese Hoffnung hinaus rufen in diese Welt; wir müssen bezeugen, dass heute, das Leben den Sieg davon getragen hat, den Sieg über alles, was unser Leben, was diese Welt bedroht. Christus lebt! Halleluja.
Wir wünschen Ihnen eine besinnliche Karwoche und ein gesegnetes Osterfest!
Das Pastoralteam des Pastoralverbundes Netpherland