Vier ganz unterschiedliche Schicksale –
kfd Siegerland-Südsauerland und katholischer Frauenbund machen gemeinsame Sache

Spendenkonto der kfd-Region bei der Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden,
Konto Nr.: 58446 BLZ 462 500 49 Stichwort: Fluthilfe Deggendorf

Bei der Vielzahl der zerstörenden Naturgewalten weltweit ist die Flutkatastrophe an Donau, Isar und Elbe schon fast in Vergessenheit geraten. Spontan beschlossen die Frauen der katholischen Frauengemeinschaft (kfd) Siegerland-Südsauerland auf ihrem Regionaltag in Attendorn im Juni 2013, zur Hilfe für Flutopfer in Deggendorf-Fischerdorf aufzurufen. An dem Abend und in den folgenden Monaten wuchs die Spendensumme auch durch die Unterstützung des Chores Vocalitas Thieringhausen und weiterer Spender auf die beachtliche Summe von 3.000,- Euro an.
Geleitet von dem Gedanken, die Spenden direkt und ohne Umwege an betroffene Familien zu überbringen, nahmen die Verantwortlichen der kfd Region Mechthild Klinge und Gabriele Gräfin von Spee Kontakt mit dem katholischen Frauenbund KFBD Deggendorf auf. Die dortige Vorsitzende, Frau Beatrix Götzer, benannte vier Familien, die ganz unterschiedlich vom Schicksal betroffen waren.
Jetzt reisten Mechthild Klinge und Gabriele Gräfin von Spee nach Deggendorf-Fischerdorf, um sich selbst ein Bild vor Ort zu machen. Beide waren erschüttert über die langanhaltenden Aus- und Nachwirkungen der Flutkatstrophe. Bewundernswert aber ist die Hoffnung, die sie bei den Begegnungen mit den vier Familien  erfahren durften.
Sie trafen eine junge Mutter, die jetzt im sechsten Monat schwanger ist. Ihr fünfjähriger Sohn ist von den erlebten Ereignissen stark traumatisiert. Der Vater der Familie war als Feuerwehrmann im Einsatz und konnte seine eigene Familie in letzter Minute retten. Diese Familie hat alles verloren, außer der Taufkerze, die die Frau noch greifen konnte. Papiere, Kleidung, Spielzeug, Hausrat alles hat die Flut ihr genommen.
Dann war da das Ehepaar, denen die Versicherung nichts zahlt, weil auch sie keine Elementarversicherung hatten. Ihr Haus ist schon abgerissen, da ausgelaufenes Öl sich in Wänden und Bodenplatte abgelagert hatte. Das ölverseuchte Wasser, das bis zu drei Wochen in diesem Katastrophengebiet stand, war Hauptursache, dass bis zu 150 Häuser in Deggendorf-Fischerdorf abgerissen werden mussten oder noch müssen. Abgerissene Häuser gelten komplett als Sondermüll und das ist extrem teuer zu bezahlen.
Später besuchten M. Klinge und G. Gräfin von Spee eine allein stehende Mutter, deren Haus zwar erhalten werden konnte, aber ölverseuchtes Mauerwerk musste ausgetauscht. Dieses Haus gleicht jetzt einem Rohbau, in dem absolut nichts mehr steht. Weil die Flut bei ihr am längsten in den Wohngeschossen stand, musste die Frau alles vernichten, angefangen beim Mobiliar über sämtlichen Hausrat bis hin zur Kleidung. Sie versuchte sogar, Töpfe und Besteck zu säubern. Aber der abstoßende Ölgeruch blieb, so dass am Ende auch diese Dinge noch weggeworfen werden mussten. Diese Frau erzählte auch, dass eine Beratung durch Gutachter, mit der Renovierung eines Hauses zu beginnen, keinesfalls eine Garantie war, dass das Haus im Nachhinein nicht doch noch abgerissen werden musste.
Als vierte Familie trafen die beiden kfd-Frauen ein Ehepaar, bei dem der Mann schwerst-pflegebedürftig ist und von seiner Frau versorgt wird. Für beide musste beim Hereinbrechen der Flut innerhalb von Minuten eine adäquate Bleibe gefunden werden. Dies gelang nur über fürsorgliche Hilfe der Mitarbeiter des Pflegedienstes. Alles, was die Frau von ihrer kleinen Rente an Pflegemitteln gekauft hatte, war im Wasser weggeschwemmt.
Überhaupt berichteten alle betroffenen Familien dass die Hilfsbereitschaft und Solidarität untereinander immens war. Dazu zählt beispielsweise auch die über face-book gestartete Spontanaktion der Deggendorfer Studenten „Deggendorf räumt auf“ und die Selbsthilfegruppe, die dringend benötigte Werkzeuge organisierte und beim Ausfüllen von Formularen und Anträgen half.
Die vier völlig unterschiedlichen Schicksale stehen beispielhaft für alle Betroffenen der Flutkatastrophe. M. Klinge und Gräfin war es ein Anliegen, die finanzielle Spende noch vor Weihnachten als Lichtblick zu überbringen. Möglich war diese ganze Aktion nur, weil kfd ein Verband ist. Über diesen Weg konnte Kontakt geknüpft werden zum in Süddeutschland beheimateten katholischen Frauenbund. Diese Verbindung auch weiterhin zu pflegen ist Wunsch von den beiden Frauen Mechthild Klinge und Gabriele Gräfin von Spee aus der kfd-Region Siegerland-Südsauerland und Frau Götzer vom katholischen Frauenbund Deggendorf. Spenden werden auch weiterhin gern genommen und direkt weitergeleitet.

Ölverseuchtes Flutwasser macht die Häuser unbewohnbar,
Abbruch und Entsorgung als Sondermüll sind extrem teuer.

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