Gut, dass es hier die Gelegenheit gibt, mich von all denjenigen zu verabschieden, denen ich nicht persönlich „Auf Wiedersehen“ sagen kann. Ich werde ab dem 1. Juni meinen Beschäftigungsumfang reduzieren und mich auf meine 50% Stelle bei der Gemeindeberatung im Erzbistum beschränken.

Wenn ich jetzt nach fast 15-jähriger Tätigkeit als Gemeindereferentin den Pastoralverbund Netpherland verlasse, dann tue ich das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich lasse viele schöne Aufgaben, die mich erfüllt haben, Begegnungen mit Menschen, an die ich voller Dankbarkeit zurückdenke. Ich lasse aber auch die Doppelbelastung, von zwei sehr unterschiedlichen Arbeitsstellen, die mich gerade in letzter Zeit ziemlich „zerrissen“ hat.

Wenn ich meine Zeit in Netphen mit einem Wort beschreiben sollte, dann steht das Wort „Veränderung“ ganz oben an. Als ich am 1. August 1999 in Netphen angefangen habe, war ich Gemeindereferentin für die Gemeinde St. Martin Netphen, dann kam Dreis-Tiefenbach dazu und inzwischen sind wir ein großer Verbund, der fast das ganze Stadtgebiet Netphen umfasst. Die Herausforderungen, die damit verbunden sind, waren gespickt mit vielen schönen, bereichernden Erfahrungen, aber auch mit  Enttäuschungen, Trauer und Ängsten und harten Auseinandersetzungen, sowohl auf Seiten der Gemeinden als auch auf Seiten der Hauptamtlichen und wir haben sie mehr – und manchmal auch weniger gut gemeistert.

Veränderungen sind nicht einfach, tun oft weh, weil man sich von alten, gewohnten Dingen verabschieden muss, aber sie sind das „Salz in der Suppe“, sie gehören zum Leben dazu und sie bieten immer eine Chance, es besser zu machen. Diese Erfahrung hat mich bewogen, mich für die Stelle bei der Gemeindeberatung zu entscheiden. Hier darf ich Veränderungsprozesse in den unterschiedlichsten Gemeinden der Diözese beraten und begleiten und mache die Erfahrung, dass kath. Kirche viel mehr ist, als der eigene Kirchturm und dass viel mehr möglich ist, als es auf den ersten Blick scheint. 

Wenn ich jetzt gehe, dann möchte ich Ihnen und meinem Team DANKESCHÖN sagen, für all die schönen, bereichernden und erfüllenden Erfahrungen, die Sie mir ermöglicht haben, die mich haben lernen und wachsen lassen. Mein ganz besonderer Dank gilt dabei den vielen ehrenamtlichen Mitgliedern unserer Gemeinden, die sich unermüdlich einsetzen und Gemeinde erst möglich machen. Sie einzeln beim Namen zu nennen, würde den Rahmen des Pfarrbriefs sprengen und die Gefahr bergen, jemanden zu vergessen. Und so sage ich allen Ehrenamtlichen, die meine Wegbegleiter waren, mit denen ich gemeinsam Gemeinde gestalten konnte und durfte, von Herzen DANK und Gott sei Dank, dass es euch gibt!

Ihnen allen, die Sie diese Zeilen lesen, wünsche ich von Herzen alles Gute und dem Pastoralverbund wünsche ich, dass er ein Ort lebendigen Glaubens bleibt, an dem Gemeindegrenzen nicht so wichtig sind, wie die Frage nach Gott und dem Nächsten, an dem Gemeindemitglieder ihre Charismen entdecken und einsetzen und sich nicht daran aufreiben, was die Hauptamtlichen alles nicht mehr tun (können). Ich wünsche Ihnen  die Offenheit, die Herausforderung als Chance zu ergreifen und das tiefe Vertrauen, dass Gott auch in Zeiten der Veränderung mit uns auf dem Weg ist. 

Betina Zimmermann

 

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